2011/07 Zeichen setzen

Zeichen setzen

3.7.2011 – 15 Uhr – auf dem Gedarmenmarkt (Nähe Deutscher Dom)

Zeichen setzen kann schockieren, berühren, erschrecken, aufwühlen. Zeichen des Offenlegens sind Zeichen der Wahrheit. Gesicht zu zeigen tut Not und ist doch schmerzhaft zugleich. Religionsunterschiede und unterschiedliche Praxen brauchen einen offenen Rahmen und Schutz zugleich. In Berlin haben wir Orte des Schreckens, des Aufwühlens, des Erinnerns und des Offenlegens.

· So z.B. „Regina Martyrum“, Gedächtnisstätte der Unzähligen Toten des Dritten Reiches, die keine Grabstätten kennen;
· mit Namen eingravierte „Stolpersteine“, die eingelassen sind auf vielen Gehwegen quer durch die Stadt. Sie erinnern an Menschen, die dort in der Nazizeit lebten und umgebracht wurden;
· Stelen und Gedenktafeln wie in T4 in Tiergarten, die in Gedenken an die Euthanasieopfer der Diktatur erschreckend aufwühlen.

In unseren Zusammenkünften stehen wir betend, schweigend und singend auf dem Gendarmenmarkt, um uns voneinander berühren zu lassen. Es kommen Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen zusammen, jeder mit seiner Sprache und Eigenarten, die auf manchen auf den ersten Blick fremd wirken. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass wir uns verstehen, wenn wir füreinander offen sind.
Dies ist es unsere Weise, Zeichen zu setzen gegen das Trennende und das Verschwiegene, das Einzelne wahrnehmen und hier aussprechen können. Der gemeinsame Ursprung aller Schöpfung hat uns zusammengeführt.

Einladung zum Vorbereitungstreffen des Friedensgebets am Montag, den 18. Juli um 16 Uhr im Interkulturellen Haus in der Geßlerstr. 11in Schöneberg (S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke oder Bus 104, Haltestelle Kesseldorfstr.). Alle Interessierten sind herzlich einladen!