2011/11 Begegnung in der Entgrenzung

Begegnung in der Entgrenzung

6.11.2011 – 15 Uhr – auf dem Gedarmenmarkt (Nähe Deutscher Dom)

Die Realität, der wir in uns und in der Welt begegnen, zeigt uns oft Grenzen auf: Die Grenzen dessen, was wir bewirken können. Die Grenzen des Lebens überhaupt, Tod und Verfall. Die Grenzen des Friedens, um den wir hier beten. Die Grenzen unserer Kraft, unseres Mutes und unseres Vertrauens. Die Grenzen zwischen Menschen, die wir durch Begegnungen und ein Aufeinander-Eingehen zu überwinden suchen. Die Grenzen, denen wir uns durch schicksalhafte Fügungen stellen müssen, ob wir es wollen oder nicht. Aber auch den Grenzen, denen wir in frei gewählten Aufgaben begegnen.
Das Leben kommt ohne Grenzen nicht aus. Begrenzung liegt in der menschlichen Natur, im Physischen wie in der Erkenntnis von einem Ich und einem Du. Nur endet das Leben nicht da, wo die Grenze liegt.

In der Grenze liegt eine Chance. Wir Menschen können daraus lernen: aus den Grenzerfahrungen, den Annäherungen an Grenzen ebenso wie aus den Erfahrungen mit Entgrenzung, mit dem Überschreiten dessen, was gut ist für uns als Individuum wie für uns als Menschengemeinschaft. Wir können lernen aus dem, was wir durch schmerzhafte Erlebnisse erfahren. Das Lernen selbst kann schmerzhaft sein, wenn es neben dem Gewinn auch den Abschied von Vertrautem, einer Sicherheit enthält. Wir können lernen für die Zukunft und wir können Vergangenes verstehen lernen. Und wir können Verständnis gewinnen für die Vielfalt, wie Menschen ihren Lebensweg gehen und dass diese Wege in sich, trotz möglicher Widersprüche, doch wahr und richtig sind.

Darin liegt ein Friede. Den anderen erkennen und ihn in seinem Menschsein lieben heißt Frieden leben. Das Leben, das Verbindende, das Grenzenüberschreitende ist Gott. In unserem Leben gehen wir die Entgrenzung immer wieder ein – in unserem Gebet bewegen wir uns über das hinaus, was wir allein sind.

Einladung zum Vorbereitungstreffen des Friedensgebets am Montag, den 21. November um 16 Uhr im Interkulturellen Haus in der Geßlerstr. 11 in Schöneberg (S-Bahnhof Julius-Leber-Brücke oder Bus 104, Haltestelle Kesseldorfstr.). Alle Interessierten sind herzlich einladen!