2017/05 Mitten in einer Zeit der Spannungen

Mitten in einer Zeit der Spannungen

7.5.2017 – 15 Uhr – auf dem Gedarmenmarkt (Nähe Deutscher Dom)

MITTEN IN EINER ZEIT DER SPANNUNGEN

engagieren wir uns betend für eine Kultur des Friedens.

Unser interreligiöses Gebet in Berlin begann 2001, als Georg W. Bush zum Krieg aufrief gegen die von ihm gesehene Achse des Bösen: Iran, Irak, Nordkorea. Mit einem Besuch in Berlin warb er um Unterstützung. Die westlichen Militärinterventionen in Afghanistan, Irak und Libyen töteten seitdem eine Million Menschen, weitere Millionen wurden an Leib und Seele verletzt, unzählige flüchteten aus den zerstörten Ländern. Wieder einmal fördert Gewalt das, was sie zerstören will. (Martin Luther King).

Nachdem die USA aus Geldmangel – 17 Billionen Dollar Staatsschulden – keine neuen Militäreinsätze plante, Russland und China in die Lücke sprangen, droht nach dem schnellen Abschuss von 59 Marschflugkörpern auf ein Ziel in Syrien und dem angriffbereiten Flottenverband vor Nordkorea eine neue Konfrontation zwischen den Weltmächten.

Deutschland beteiligt sich auch an den Kriegen, um sich an Bodenschätzen zu bereichern, ohne ausreichend den eigenen Bedarf zu hinterfragen: Aufklärungs-Tornados der Bundeswehr liefern Bilder für die Bombardierung von zivilen Opfern; Afrika wird im Nahen und Mittleren Osten von der Airbasis in Ramstein (Pfalz) aus mit Drohnen überwacht; die Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen stimmte – mit der Gefahr, die Kriege zu verewigen – drastischen Rüstungsausgaben zu.

Wir sehen die neue Konfrontation zwischen den Weltmächten und die Waffenindustrie sucht neue Einsatzorte.

Widerstand bewirkte schon: Die Waffentechnikmesse in Köln wurde für 2018 abgesagt; der „Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel“ stoppte vorerst die Panzerlieferung nach Saudi-Arabien; die Europäische Investionsbank (EIB) lehnte die Finanzierung von EU-Rüstungsprojekten ab.

Mit allen Kräften setzen wir uns dafür ein, Waffenlieferungen zu ächten; Waffenstillstände auszuhandeln; Hilfskräften den Weg zu Hungernden und Verwundeten in die Ländern mit großer Not in Nordafrika zu öffnen; die Lebensmöglichkeiten zu teilen – zur Zeit besitzen acht Einzelpersonen die Hälfte des weltweiten Reichtums.

Lasst uns beten und für das Leben aller engagieren. Gott, mit all Deinen Namen, stehe uns bei.