2018/04 Wohin?

Wohin?

1.4.2018 – 15 Uhr – auf dem Gedarmenmarkt (Nähe Deutscher Dom)

Das jüdische Fest Pessach ist Anlass für die Zusammenkunft von Familien, auch religiös verstanden der gewählten Schwestern und Brüder. Es erinnert an die erfolgreiche Flucht aus der Zeit der Sklaverei. An Pessach knüpft sich zeitlich das Ereignis an, das Ursprung der christlichen Religion ist: Ostern. Jesus Christus ist nach seinem Tod auferstanden. Die Auferstehung ist für viele der Zeugen und Christen in der Nachfolge so unfassbar, dass der wieder-erschienene Jesu nicht bewusst und mit den Augen, sondern mit dem fühlenden Herzen erkannt wird. Daraus ergibt sich die Frage nach dem eigenen Glaubensweg, nach der Verantwortung im religiösen Handeln. Erkenne ich Gott? Worin erkenne ich Gott? Was will Gott von mir? Wohin weist mein Weg?

In unserem letzten Gespräch standen Fragen rund um das Thema Kirchenasyl im Mittelpunkt. Eine Gemeinde/Gemeinschaft kann sich dafür entscheiden, Kirchenasyl zu gewähren, also einem Menschen Schutz vor staatlichem Zugriff zu bieten. Menschen, die auf der Flucht sind, deren Fluchtgründe nicht anerkannt werden, zu schützen, um eine erneute Überprüfung zu erwirken. Das kann über eine lange Dauer sein und braucht das Zusammenwirken mehrerer, die aus Überzeugung diesen Weg gehen. Es braucht aber auch die Entscheidung des Einzelnen.Sich schützend vor einen Schutzsuchenden zu stellen braucht den Glauben, das Richtige zu tun, Mitverantwortung zu haben für einander. Es setzt voraus, Mitgefühl zu haben und mitzudenken im Rahmen des Glaubens (religiös oder nicht religiös). Wahrnehmend, sehend. Es setzt voraus, mündiger Bürger eines Staates in Freiheit zu sein. Wohin weist mein Weg?

Widerstand, den der religiös Gesinnte aus eigener Verantwortung vor Gott geht. Kirchenasyl ist ein Beispiel aus der christlichen Kirche. Schutz bieten können auch Menschen anderer Religionen und tun dies auch. Schutz bieten kann auch ein einzelner Mensch gegenüber einem anderen Menschen. Auch gegenüber einem anderen Lebewesen. Mitgefühl und Verantwortung sind nicht an Religion gebunden. Schutz bieten kann selbstverständlich auch ein nicht religiöser Mensch. Oder eine Gemeinschaft gegenüber anderen. Widerstand im Namen der Menschlichkeit. Wir laden ein, die die Frage hinein zu fühlen, zu denken, betend oder mahnend und handelnd: Wohin weist mein Weg?

Einladung zum Vorbereitungstreffen. Interessierte sind herzlich willkommen.

Das nächste Vorbereitungstreffen findet statt am Mi 11. April um 18 Uhr bei Helga Ottow, Prenzlauer Promenade 147, 13189 Berlin-Pankow. Tel: 030 91204862
Anfahrt: S/U Bhf Pankow, Bus 255 (Richtung Schwarzelfenweg) bis Binzstraße oder: M2 ab Alexanderplatz bis Prenzl. Prom. Am Steinberg + Bus 255 (Richtung Osloerstr.) bis Binzstraße.

Die Gruppe Interreligiöses Friedensgebet trifft sich immer an ersten Sonntag eines Monats zu einer Mahnwache und einem Friedensgebet um 15 Uhr (meist) auf dem Gendarmenmarkt vor dem Deutschen Dom. Anfragen/Korrespondenz: Christian.Herwartz@jesuiten.org