2020/11 Wenn der Zeitplan zerbricht

Wenn der Zeitplan zerbricht

01.11.2020 – 15 Uhr –  JedeR für sich, denn ein gemeinsames Beten auf dem Gendarmenmarkt ist aktuell für uns nicht umsetzbar

Die Macher der Zahlen und Zeiten, die uns den Wechsel von Sommerzeit und Winterzeit verordnen: Diese sind es nicht, die den Zeitgeist steuern könnten! Die Kenner der Zahlen und Zeiten, die uns Abstand, Abwasch und Abwehr verordnen:

Diese sind es nicht, die Anstand und Achtsamkeit gegenüber allem Lebendigen wecken. Die Mächtigen der Zeiten, die Zahlen verwalten und Maßnahmen gestalten:

Diese sind es nicht, die den Hauch des Todes und auch nicht den Atem des Lebens aufhalten. Des Meisters kraftvolles Wort steuert, weckt, gestaltet. Wort ist Zeitansage und Lebenszusage.

Die Meisterung der Lebenszeit geschieht nie als Über-Macht, aber in Kraft, um den Ohnmächtigen zu erheben und die ÜbermächtigTen zu befreien. Das geschieht in diesen Tagen, wenn der Zeitplan zerbricht und die Risse zutage kommen, alljährlich im Übergang von Monat zehn zu elf – nach altem Kalender von acht zu neun.

Daran erinnern die Namen oct. und nov.

Die Monatswende markiert für den abendländischen Kulturkreis seit alters her eine Zeitenwendeund ist durch Ökumene und Weltkirche weltweit bewusst. Lichtgestützt sind die kräftigenden Worte des Thesenklopfers und seiner Tischreden. Sein Weckruf am letzten Oktobertag nistet sich ein im Chor aller Heiligen – durch den alle Seelen wieder zum klingen kommen.

Das wird erinnert nur einmal im Jahr, im Licht des Oktobers bevor der November dämmert, in dessen Halblicht die Umformung geschah und die Umwertung der Werte beschleunigt wurde, wie geschehen im November:

Ein ganzes Zeitalter geht unter mit Weltkriegsende 1918.

Eine Kalte Kriegs Epoche vergeht 1989.

Brandfackeln der Pogromnacht 1938 lodern und sind kein Licht für die Toten.

Ein Leuchten im November 1989 sollte das Pogromfeuer nicht dämpfen.

Heiße Herzen der Bürgerrechtler wärmten das im Kalten Krieg frierende Haus Europa. Und heute? Das Haus Europa friert im Halbdunkel, wenn zu Halloween die Gruselgeister herbeigerufen werden und in grinsenden Schädel-Masken sichtbar sind. So lebhaft zeigt sich der unbedachte Zeitgeist mit Todeshauch und gibt sich zu erkennen als Abstand vom Anstand, als Abkehr und Abschied statt Einkehr in den Lebenskreis, der aus der Quelle des Lebens gebildet, Worte der einhelligen und einsichtigen Weisheit in Indien hervorbrachte und – als des Meisters kraftvolles Wort – steuert, weckt, gestaltet.

‚Lass Glauben in meinen Taten sein. Er ist Wasser, das ins verdorrte Land strömt.

Lass Liebe in meinen Taten sein, sie sät die gute Tat ins tote Land.

Lass Hoffnung in meinen Taten sein, sie ist die ermutigende Vision der großen Ernte.‘

Wann das nächste Vorbereitungstreffen stattfinden kann, ist noch ungewiss. Wir werden Sie/Euch rechtzeitig informieren.