Das wiederkehrende Licht
07.02.2021 – 15 Uhr – JedeR für sich, denn ein gemeinsames Beten auf dem Gendarmenmarkt ist aktuell für uns nicht umsetzbar
Um das Leuchten der Gestirne am klaren Winterhimmel und die aufsteigende Sonne im Februar andächtig zu würdigen und als Lichtzeichen zu verstehen, haben Religionen und Kulturen begleitende Riten und sinngebende Bräuche vorgesehen. Feiertage und Festzeiten wecken in der kaltdunklen Jahreszeit frischen Mut, um aus der Winterruhe eine Aufbruchstimmung zu wecken. Mache dich auf und werde licht . Von hier aus steigert sich zu Epiphanias mit der Ankunft der Sternsinger zum Dreikönigsfest eine aufsteigende Linie des christlichen Festkreises zum Tag 40 nach Christi Geburt.
Er steht im Kirchenkalender als Darstellung des Herrn, bekannt als <Lichtmess>. Allerdings: Lichtmess wird nur noch wenig beachtet und meist übergangen oder gar verdrängt vom karnevalistischen Treiben. Der Tag für die Völkerwelt war in diesem Jahr verdunkelt durch die Pandemie und Abstandsgebot.
Das Fest am 2. Februar besteht aus einer Lichterprozession und findet ihr Ziel in einer Messfeier. Die Liturgie entfaltet das Kommen der Lichtgestalt des Jesus Christus in die Glimmerwelt der Königtümer und Priesterschaften, die sich mit Thronen und Altären Bedeutung verleihen. Nun aber erklärte im Tempel von Jerusalem ein frommer alter Mann ohne Glanz und Glimmer, dass der kleine Sohn der armen Maria von Gott als Heilbringer für die Völkerwelt bestimmt ist. Seine Kraft liegt in seinem Kommen, um die Menschen tröstend zu ermutigen und mit Wahrheit zu erleuchten. Die Worte Simeons blieben gültig beim Eintritt des Christentums in die Weltgeschichte, die bewegt wurde von vergehenden Reichen und sich wandelnden Religionen. Christentum und Götterkulten war gemeinsam, dass sie die kosmischen Verläufe erkannten als Orientierung für den Lebensweg und für die Lebensordnung.
Darüber hinaus spitzte das Christentum seine Botschaft zu: Nicht die starre Ordnung des Universums, vielmehr ein Lebendiger ist erschienen, der bereitet ist zum Heil der Völker! Allerdings wurde der hohe Anspruch überhöht, als daraus eine Proklamation des Menschensohnes zur Gottheit auf dem Schoß einer Himmelskönigin wurde. So war der Boden bereitet, dass die heilende Lichtermesse der Völker am 2. Februar 962 der Gründungstag des <Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation> wurde. Damit hatte das abendländische Kaisertum die führende Rolle beim Schutz von „römischem Christentum“ und „heiliger Kirche“. Das ‚Heil der Völker‘ wurde mit Einsatz der Kreuzfahrer in Jerusalem gegen Muslime und auf der Festung Marienburg in Danzig gegen die Slawen befohlen.
Die Lichter vom ursprünglichen Lichtmess bebten und glimmten…..
Die Machtverhältnisse haben sich geändert, die Lichtverhältnisse sind geblieben.
Die Wahrnehmungen von Licht und Finsternis, von Hell und Dunkel sind verschieden. Ein Hoheitsrecht auf Deutung der Zeichen am Himmel und auf der Erde kann nur umstritten sein. Über ihren Wahrheitsgehalt wird nicht durch Macht und Gewalt entschieden. Es wird gemessen am Gehalt von Licht und Leben im Geist der Zusagen der Liebe Gottes für alle seine Geschöpfe.
Wann das nächste Vorbereitungstreffen stattfinden kann, ist noch ungewiss. Wir werden Sie/Euch rechtzeitig informieren.